Hallo ihr Lieben,
nachdem ich ja die erste Woche der Textil-AG an unserer Grundschule abgehalten habe, ging nun auch die 2. Woche an den Start. Diese war wesentlich anstrengender - für mich als auch für die Kinder. Letzte Woche war viel Theorie und erst einmal ein Kennenlernen und ein "sanftes Heranführen" an die Nadel ;-)
Ich habe ein paar Techniken anhand meiner Produkte gezeigt, so dass sich die Kinder schnell für ein Projekt ihrer Wahl entscheiden konnten.
Nachdem ich also heute durchgestartet und mit den Kindern ihre Wunschprojekte vorbereitet habe, kamen mir ziemlich schnell Zweifel, ob es für den Anfang doch so gut war, jedem Kind sein Wunschprojekt nähen zu lassen. Denn es ist so, zwei nähen eine Tasche, zwei andere ein Kuscheltier, einer eine Handytasche, und ein anderer sogar einen Lebkuchenmann ;-) D.h. aber auch, dass neben dem individuellen Tempo auch das Projekt sehr individuell ist und einen anderen Zeitplan benötigt, als ein anderes. Auf der anderen Seite fand ich es wichtig - gerade für die Motivation der Kinder - das sie direkt zu Beginn etwas nähen, worauf sie wirklich Lust haben und sich auch darauf freuen. ABER... es ist ein ordentliches Gerenne... "Kannst du mal hier einfädeln?", "Mein Faden hat sich verwurschtelt...", "Was soll ich jetzt machen?", "Kannst du mir helfen?" Puuuuuuuuuuh... Gar nicht so einfach. Vor allem nicht unbedingt danach zu gehen, wer als erstes gefragt hat, sondern nach der Effektivität.... Wo steckt jemand fest und wie groß ist der Aufwand jetzt gleich zu helfen, damit das Kind weitermachen kann? Wo brauche ich mehr Zeit und mehr Konzentration, um das Problem mit dem Kind gemeinsam zu lösen? Wie viele Freiheiten gestehe ich dem Kind zu (z.B. Nähen mit Rückstich oder Vorstich)?
Tatsache ist jedoch, dass die Zeit verging wie im Fluge und selbst die Kinder, von denen ich dachte, die langweilen sich bestimmt zu Tode, waren total erschrocken, dass plötzlich ihre Eltern auftauchten.
Aber das ist doch eigentlich ein ganz gutes Zeichen, oder?
Ich bin jetzt ein wenig hin und her gerissen, ob ich das so weiterlaufe lassen soll und will mir auf jeden Fall Gedanken darüber machen, was denn die Alternative wäre. Projekte für nächste Woche vielleicht auf Eis legen und etwas Gemeinsames machen? Etwas, was jeder - mehr oder weniger - zeitgleich machen kann? Der Vorteile wäre, dass sie sich auch gegenseitig helfen könnten, was natürlich auch den Lerneffekt immens vergrößert.
Nunja... ich werde nachdenken und in der nächsten Woche berichten, wozu ich mich letztendlich entschlossen habe :-)
Einen nachdenklichen, aber überglücklichen Gruß :-)
Giusi
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